Marchbrücke-
Deponieskandal
PRESSEAUSSENDUNG DER BÜRGERINITIATIVE MARCHFELD-MARCHEGG (BIMM) 23/02/ 2004 Im Deponieskandal zur Tagesordnung übergehen? "Für
die Bürgerinitiative Marchfeld-Marchegg besteht im Skandal um die
illegale Deponie in Marchegg noch kein Grund, einfach zur Tagesordnung
überzugehen" erklärte BIMM-Sprecher Wolfgang Rehm. Die
bisherigen Reaktionen bzw. das Schweigen von Verantwortlichen würden
jedoch auf eine solche Entwicklung hindeuten. Wie bekanntgeworden war,
wurde bei Bauarbeiten im Bereich der Marchbrücke mit anfallendem
Betonmaterial eine jahrzehntealte Deponie "wiedereröffnet". Die nun bekanntgewordenen Altdeponie liegt im Überschwemmungsgebiet, dieser Bereich ist Teil des Natura 2000 Netzwerks. Dass sich hier möglicherweise Altlasten befinden, die eine größere Gefahrdung darstellen als die jüngsten Ablagerungen ist die eine Seite. Dies sollte laut Rehm allerdings nicht vom eigentlichen Skandal ablenken, dass es im 3. Jahrtausend immer noch Leute gibt, die nichts dabei finden, einfach Material in die Landschaft zu kippen als ob es Bewusstseinswandel und neue Rechtslage im Bereich Umweltschutz nie gegeben hätte. Rehm erinnert:
"Schließlich darf nicht vergessen werden, dass die Geschehnisse
in unmittelbarem Zusammenhang mit einem Projekt im Auftrag des Landes
Niederösterreich stehen, das sich offensichtlich der besonderen
persönlichen Gunst des Landeshauptmannes erfreut. Die Firma "Porr-Technobau",
die als Generalunternehmer die Pfeileruntergrundsanierung durchführt,
ist nach den Informationen der BIMM eine von ganz wenigen spezialisierten
Firmen, die in der Lage sind die Arbeiten durchzuführen, deshalb
wurde auf ein offenes Ausschreibungsverfahren verzichtet. Beide müssen
alles Interesse daran haben, dass sie nicht in Zusammenhang mit Umweltsünden
gebracht werden können. Dementsprechend ist die Frage nach Auswahl
und Vertrauenswürdigkeit der Subunternehmer und in weiterer Folge
nach Konsequenzen weiter zu stellen." Die Äußerung des Bürgermeisters in der NÖN. "Wir haben dort nur Aushubmaterial abgelagert." wirft allerdings weiter Fragen auf. Sie erweckt den Eindruck, dass die Gemeinde dort selbst tätig war. Was sich dort befindet will Bgm. Schmidt nicht wissen, dem "NÖ Anzeiger" gegenüber zeigt er sich allerdings schon als "seit längerem informiert". Als besonders nobel empfindet die BIMM, dass die Verantwortung jedenfalls auf den unmittelbaren Amtsvorgänger Krehula geschoben wird obwohl Schmidt selbst seit langem in der Kommunalpolitik tätig ist. Die Bürgerinitiative beabsichtigt im Deponieskandal zusätzlich die Landesumweltanwaltschaft zur Klärung einschalten. So einfach wie es sich Unternehmer Kiss machen will, wird es jedenfalls nicht gehen. Zumindest bis letzten Freitag konnte sich jeder davon überzeugen, dass hier mehrere nicht eingearbeitete Fuhren abgeladen waren, die neben Erdreich auch das charakteristische Zementmaterial vom Brückenbau enthielten. Das ist mit einem einmaligen Versehen beim besten Willen nicht mehr erklärbar. Schon wieder
sind Slowaken schuld? |