Marchfeldteam Dokumentation
Stand 22.10.2005

Organisation
(Beschreibung folgt) Grundlage der Arbeit war die gemeinsam beschlossene Geschäftsordnung (.pdf Download)

Untersuchungsablauf

1) Raumwiderstandsanalyse
In den verschiedenen Fachbereichen wurde der "Raumwiderstand" gegenüber verkehrlichen Massnahmen erhoben. Dieser kann am ehesten als Schwierigkeitsgrad gesehen werden (z.B. aus Interessenskollisionen, rechtlichen Hindernissen etc.) mit dem ein Planungsvorhaben zu rechnen hat, das den entsprechenden Raumabschnitt in Anspruch nimmt. Ein hoher Raumwiderstand bedeutet, dass zumindest mit Verzögerungen, Verteuerungen, Aufwand für Ausgleichsmassnahmen gerechnet werden muss, oder dass ein Vorhaben überhaupt nicht realisiert werden kann.

2)Trassenkorridore:
A
uf Basis der Raumwiderstandsanalyse wurden mögliche Trassenkorridore ausgewählt, die den Gebieten mit hohem Raumwiderstand - soweit möglich - ausweichen. Aus dieser Vielzahl von Kombinationsmöglichkeiten wurden 8 ausgewählt

Im folgenden sind die 8 ausgewählten sogenannte "Trassenkorridore", je 4 für verschiedene Umfahrungslösungen bzw. fuer Schnellstraßen-/Autobahnvarianten abgebildet. Diese wurden als Grundlage fuer die Entwicklung von Verkehrsszenarien erarbeitet, um in einem weiteren Bearbeitungsschritt deren Auswirkungen abschaetzen zu könnten. Die Praktische Bedeutung sollte nicht missinterpretiert werden. Es handelt sich hier NICHT um konkrete Planungen, dementsprechend ist keine konkrete Lage von Trassen oder Anschlusstellen ablesbar. Auch wenn im Land NÖ die Meinung besteht, man habe sich in einem Bereich von 500 m angenaehert, ist angesichts des noch sehr unkonkreten Stadiums der Spielraum in der Projektierung und den Verfahren sicher groesser, wie ueberhaupt noch kein Vorhaben existiert, das als gesichert gelten kann.

Etwas Arithmetik:
8 verschiedene Planfälle fuer Strassenbau + 1 Nullfall (keine neuen Strassen) ergeben 9. Werden diese mit den im Marchfeldteam ausgearbeiteten 3 Szenarien für den Öffentlichen Verkehr kombiniert ergibt sich 9x 3 ist 27. (Dass aus 27 schnell einmal 72 werden kann wie in der Gaenserndorfer NOEN Anfang Juli, soll schon einmal vorkommen. Dass dies in der aktuellen NOEN immer noch nicht korrigiert ist, obwohl der Artikel unter Mitwirkung von Marchfeldteammitgliedern zustande gekommen ist, wundert doch.) Wer es ganz genau wissen will, 2 Planfälle wurden auch ohne Straßenbruecke bei Marchegg analysiert also 27+2= 29. Von diesen 29 wurden 8 fuer die weitere Bearbeitung ausgewäh
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3)Szenarien

3 Szenarien für den Motorisierten Individualverkehr (MIV) zu denen die Trassenkorridore kombiniert wurden und 3 Szenarien für den Öffentlichen Verkehr ergaben eine Matrix. Die so entstehenden Planfälle wurden mit einem Verkehrsmodell untersucht. Die Verkehrsmodelle wurden je nach Planfallgruppe (Nullvariante, Umfahrungen, Schnellstrasse) mit einem angepassten Szenario für die räumliche Entwicklung des Untersuchungsgebietes verbunden. Von den übergebliebenen 8 Planfällen sind im Folgenden die 2 angeführt, die besondere Fürsprache gefunden haben, die "Schnellstrasse Mitte Süd" wurde vom Land zur SPV eingereicht.

Planfall "Umfahrung Mitte Nord Neu-ÖV+"

hier noch mit der alten Bezeichnung

Planfall "Schnellstrasse Mitte Süd- S-Bahn"

 

4) Wirkungsanalyse und Zielerfüllung

Als letzter und eigentlich spannendster Schritt sollten die Verkehrsmassnahmen in ihren räumlichen Wirkungen (nach Fachbereich) untersucht werden und die Erfüllung des aufgestellten Zielkatalogs bewertet werden. In diesem Punkt wurden die Planungsteams abgekoppelt. Das Marchfeldteam hatte keine Möglichkeit mehr, hier grundlegend mitzuwirken, es konnten lediglich anhand von Ergebnispräsentationen Unstimmigkeiten aufgezeigt werden. Ohne Hintergrundbericht ist etwa eine 9 Stufige Farbbewertungsskala (von Verschlechterung über neutral bis Verbesserung) nicht wirklich nachzuvollziehen.

Auch wenn eine solche Farbskala eine fundierte Bewertung nicht ersetzen kann und bein aller angebrachten Vorsicht gibt die folgende Tabelle ein ungefähres Bild, wie die 8 Planfälle insbesondere die 2 obigen in ihren Wirkungen liegen. Hier zeigt sich, dass die "Umfahrung Mitte Nord den besten Kompromiss über alle Bereiche darstellt (bei den MIV*-Nullvarianten gäbe es für Probleme im Straßenverkehr -Entlastung von Ortsdurchfahrten keine Lösung), während die Schnellstrasse "Mitte Süd" doch eher einseitig Schwerpunkte setzt

Untenstehende Grafik ist dem Umweltbericht für die "Strategische Prüfung Verkehr" entnommen.

Da die linke Grafik die untersuchten Bereiche bündelt, die Verkehrsbewertungen jedoch nicht einbezieht, haben wir eine eigene Tabelle erstellt, die auch den Verkehr beinhaltet

(wird fortgesetzt bzw, ergänzt und aufgefüllt)

*MIV = Motorisierter Individualverkehr = Strassenverkehr exkl. öffentlicher Autobusverkehr bzw. Radfahrer und Fussgänger

5.Endbericht

Trotzdem die NÖ-Landespolitik das Ende des Marchfeldteams nicht abgewartet hat, wurde im Marchfeldteam beschlossen , nicht einfach abzubrechen sondern einen Endbericht zu erstellen. Dieser ist derzeit in der Endredaktion und wird unter anderem Konsensempfehlungen sowie Mehrheits und Minderheitsempfehlungen enthalten. Angesichts der Zusammensetzung des Marchfeldteams und nachdem sich der Spielraum vieler Beteiligter durch die externe Entscheidung auf Null reduzierte, ist es wenig überraschend, dass eine Mehrheit in ihrer Bewertung einer Schnellstrasse/Autobahn den Vorzug gegeben hat.

Inhalt Konsensempfehlungen aus Endberichtsentwurf

Position der BIMM und der Umweltorganisationen (WWF, Naturschutzbund, Distelverein) .pdf Download

ENDBERICHT ZUM DOWNLOAD (7 MB pdf)


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