PRESSEAUSSENDUNG DER BÜRGERINITIATIVE MARCHFELD 18/10/2007 Betrifft: Österreich - Slowakei - Verkehr - Umwelt - Naturschutz - Marchfeldautobahn Landesmittel für das Marchfeld - aber mit den richtigen Prioritäten! "Klimaschutz bleibt im Land Niederösterreich trotz volllmundiger Ankündigungen ein Lippenbekenntnis", anders ist für die Bürgerinitiative Marchfeld (BIM) nicht zu erklären, dass sich das Land Niederösterreich jahrelang weigert, den Ostbahnausbau vorzufinanzieren, wie ihr Sprecher Wolfgang Rehm betont. "Gleichzeitig sollen jetzt knappe Landesmittel beim Fenster hinaus geworfen werden, um die sündteure und kontraproduktive Marchfeldschnellstraße wieder vorzuziehen". Für die BIM sind das allein schon aus Klimaschutzsicht völlig falsche Prioritäten. Rehm weiter:" Bei der Ostbahn wurde gegenüber dem Faymann-Plan vom März praktisch nichts erreicht, dabei könnte bei diesem Konsensprojekt bei raschen Verfahren schon 2009 mit dem Bau begonnen werden." Wer allerdings ernsthaft glaubt, ein so umstrittenes Projekt, wie die S8 könnte 2010 mit einem Baubeginn rechnen, der möge sich umsehen wie lange solche Verfahren anderswo dauern und wird dann bald eines Besseren belehrt werden." Unverständlich findet die BIM, dass man beim Land jetzt so tut, als wäre die S8 einem Interesse des Bundes entsprungen. "Die Marchfeldschnellstraße war ein Kuckucksei des Landes, das mit einem politischen Gewaltakt vorerst in die Bundezuständigkeit verschoben wurde, obwohl sie dort eigentlich nichts verloren hat. Dass das Land für sein Prestigeprojekt jetzt erst recht wieder in die Tasche greifen muß zeigt dass das Konzept, Landeswünsche vom Bund finanzieren zu lassen, nicht ganz aufgegangen ist", so Rehm. Die BIM fordert daher Konsequenzen. "Das Land gibt an, dass der Zinsendienst für die Vorverlegung der S8 jährlich 20-30 Millionen kosten wird das sind in Summe mindestens 100-150 Millionen - dabei ist noch gar nicht eingerechnet dass solche Großprojekte ein Fass ohne Boden sind", rechnet Rehm vor und hofft: "Wenn Niederösterreich jetzt endlich bereit ist, diesen Betrag zu investieren, kann damit sehr rasch sehr viel getan und können neben der Ostbahn die wichtigsten Umfahrungen zügig in Angriff genommen werden." Für die Bürgerinitiative
kann gar nicht oft genug betont werden, dass die S8 eine überregionale
Verkehrsverbindung wäre, die in der Region mehr Probleme schafft,
als sie löst und von der große Gefahren für die Gesundheit
der Menschen sowie für Natur und Umwelt ausgehen. "Es entsteht
der Eindruck, dass hier Interessen der politischen Selbstinszenierung
auf dem Rücken der Menschen ausgetragen werden sollen. Man erkennt
die Absicht, die durch die langjährige Ankündigungspolitik
schwer angeschlagenen Mandatare zu entlasten, und ist verstimmt"
so Rehm. Und noch ein anderer Grund würde gegen eine baldige S8
Realisierung sprechen : Die Marchquerung und die Auswahl des Korridors
sind nach wie vor ungewiss und die S8 soll am Knoten Raasdorf enden.
Die Verkehrsfreigabe der zugehörigen S1 ist nicht vor 2018 vorgesehen.
"Einen Torso zu schaffen, der vielleicht irgendwo bei Gänserndorf
beginnt und dann bei Raasdorf im Nirgendwo endet ist wohl nicht wirklich
sinnvoll", erläutert Rehm die Situation. Besonders Raasdorf
sei arm dran, es weise einerseits ein mit Autobahnen vollgeplantes Gemeindegebiet
auf, die ohnehin in jedem Fall notwendige Umfahrung ist in der Warteschleife.
"Wir fordern den Landeshauptmann auf, die Marchfelder Bevölkerung
nicht länger zur Mehrung des eigenen Ruhms in Geiselhaft zu nehmen.
Stattdessen soll die Region endlich das bekommen, was sie wirklich braucht.
Ein baldiger Baubeginn für die Umfahrung Raasdorf, am besten noch
vor der Landtagswahl wäre da ein schöner Anfang", so
Rehm abschließend Rückfragehinweis: |