PRESSEAUSSENDUNG DER BÜRGERINITIATIVE MARCHFELD 19/09/2006

Betrifft: Österreich - Slowakei - Verkehr - Umwelt - Naturschutz - Marchfeldautobahn

BIM zur S8: ASFINAG geht direkten Weg - Ende der "goldenen Autobahn" im Marchfeld.

Wenig überraschend, aber früher als erwartet beginnt die ASFINAG das vom Land Niederösterreich geschnürte S8-Paket wieder aufzumachen. Für den hochverschuldeten Financier von auschließlich dem überregionalen Verkehr dienenden Straßenverbindungen ist das Hauptinteresse eine kostengünstige direkte Bauausführung. Ein Schwenk zu einem südlichen Trassenkorridor ist die logische Konsequenz. Für die Bürgerinitiative Marchfeld (BIM) bedeutet das das Ende der "goldenen Autobahn" wie sie das Land Niederösterreich, allen voran sein oberster Verkehrsplaner Zibuschka in der Region versprochen hat.

BIM Sprecher Wolfgang Rehm: " Wer sich die Mühe gemacht hätte in den Aufnahmebedingungen des Verkehrsministeriums für die S8 das Kleingedruckte zu lesen, dem hätte seit März klar sein müssen, dass es die Aufstockung von 4 auf 8 Anschlussstellen und exzessiven Lärmschutz durch großmaßstäbliche Kompletteinhausungen mit der ASFINAG nicht spielen wird. Das Land Niederösterreich hat versucht, die Rechnung ohne den Wirt zu machen, jetzt bekommt es - allen voran Erwin Pröll - die Rechnung präsentiert."
Trotz vielfacher Warnungen hat es das Land laut BIM seit Jahren verabsäumt die Frage der grundsätzlichen Genehmigungsfähigkeit einer Marchfeldautobahn (vor allem der sensiblen Marchquerung) abzuklären - dies muß die ASFINAG jetzt nachholen.

Alles in allem ergibt sich für die BIM unter dem Strich eine traurige Bilanz aus 5 Jahren Marchfeldautobahn-Hektik. Wie alle vorhergehenden Zeitpläne war auch der zu Beginn des Jahres verkündete (im Oktober sollte ein Einreichprojekt fertig sein!) unhaltbar und ist binnen kürzester Zeit aus den Fugen geraten. Auch die damals angekündigten Voruntersuchungen sind mittlerweile eingefroren. Dass vor einem Jahr unter Bruch der getroffenen Vereinbarungen der offene Planungsprozeß im Marchfeldteam ohne Not abgwürgt wurde, ist für Wolfgang Rehm - selbst ehemaliges Marchfeldteammitglied - durch die jüngste Entwicklung noch einmal fragwürdiger geworden.

Rehm weiter: "Ich frage mich, wie lange die Bürgermeister sich noch von Mandataren und der Landespolitik gängeln lassen werden, anstatt die Interessen ihrer Gemeinden wahren und auf eine Entlastung der Ortsdurchfahrten mit echten Umfahrungen hinzuarbeiten. Kontraproduktive Autobahnprojekte, die ohnehin nicht realisiert werden können, sind da wenig hilfreich." Schließlich sei bei einer "Variante Süd" noch viel offensichtlicher als bei der bisherigen "Mitte-Süd", dass die B8 nicht einmal theoretisch entlastet werden könnte. "Nachdem man so lange Zeit versucht hat, die Bevölkerung mit immer demselben Schmäh für dumm zu verkaufen, ist die Frage legitim, wann es die ersten personellen Konsequenzen aus der rund um das S8-Projekt offensichtlich an den Tag gelegten Inkompetenz geben wird" erklärt Rehm abschließend.

Rückfragehinweis:
Wolfgang Rehm
0699/12419913
bimm@wuk.at

http://www.bi-marchfeld.at

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